Laufportale, die ich nutze

Nach jedem Lauf – egal ob Wettkampf oder Training – übertrage ich die Daten meiner Garmin Laufuhr auf folgende 4 Laufportale. Jede dieser Anwendungen hat Stärken und auch Schwächen, auf die ich hier etwas näher eingehen möchte.

Garmin Connect

In das Garmin-Portal übertrage ich alle meine sportlichen Aktivitäten, die durch „Bewegung von a nach b“ charakterisiert werden können. Also Laufen, Radfahren, Skilaufen, Kajak fahren und auch Motorradfahren. In den letzten 7 Jahren ist so ein umfangreiches Tagebuch meiner Aktivitäten entstanden.

Seit ich die Garmin Pulsuhr „Forerunner 620“ nutze, kann ich zudem die maximale Sauerstoffaufnahme (VO2max) abspeichern und verfolgen. Die maximale Sauerstoffaufnahme ist eine Standardmessgröße der aeroben Leistungsfähigkeit. Dabei handelt es sich um die maximale Sauerstoffmenge, die von eingeatmeten Atemgas pro Zeiteinheit aufgenommen wird. Zur besseren Vergleichbarkeit erfolgt eine Normierung auf das Körpergewicht.

Garmin hält sich sehr bedeckt, wie dieser Wert – nur über Pulsmessung – ermittelt wird. Entsprechend kritisch fallen daher auch eine Vielzahl der Kommentare in den einschlägigen Foren aus. Viele User beschweren sich, dass der ermittelte Wert weit von dem – aufgrund der eigenen Leistungsfähigkeit zu erwartendem – abweicht.

In nachstehender Grafik sind meine VO2max-Werte dargestellt, seit ich diesen Wert mit dem Forerunner 620 messe. In den letzten 3 Monaten hat sich der Wert auf 54 und 55 eingependelt. Anfang des Jahres ist der Wert bis auf 45 gefallen. In der Zeit hatte ich ein sehr leichtes Training mit sehr langsamen Läufen absolviert.

Ein weiterer Wert, den ich verfolge, ist die Recovery Time. Leider wird er aber nicht im Portal gespeichert und angezeigt. Nach jedem Lauf wird dieser Wert auf dem Display der Uhr in Stunden angezeigt. Je anstrengender der Lauf, desto länger die Recovery Time. Dies ist insbesondere für Laufanfänger eine sehr nützliche Empfehlung. Zu Beginn eines jeden Laufes (i.a.R. zwischen dem ersten und zweiten Kilometer) wird der „Recovery Status“ mit „good, fair und poor“ ermittelt und im Display angezeigt. Auch hier schweigt sich Garmin über den Weg der Berechnung aus, aber ich habe den Eindruck, dass diese Angaben ziemlich stimmig sind.

Zusätzlich rufe ich regelmäßig die Jahresübersicht meiner Läufe auf. In dieser Darstellung ist sehr schnell zu sehen, wie sich die Trainingsleistung von Jahr zu Jahr entwickelt.


Strava

Das Strava-Portal habe ich vor 2 Jahren entdeckt. Es bietet 3 Features, die bei dem Garmin Portal leider fehlen.

a) Ausrüstung:
Unter „Settings / My Gear“ können Ausrüstungsgegenstände (Fahrräder, Schuhe usw.) definiert werden. Jedem Lauf bzw. jeder Radtour können so die benutzten Laufschuhe bzw. das benutzte Fahrrad zugewiesen werden. So kann nachgehalten werden, wie viele Kilometer der jeweilige Gegenstand auf dem Buckel hat. Mit dieser Funktion sehe ich, wie lange ein Laufschuh bei mir hält bevor ich ihn „in Rente schicke“ und in den Status „retire“ überführe.

b) Suffer Score:
Zu jedem hochgeladenen Lauf wird in Abhängigkeit der Herzfrequenz ein Suffer Score ermittelt. Je höher dieser Wert, desto anstrengender war das Training. Aus den einzelnen Suffer Scores bilde ich dann den Mittelwert bezogen auf meinen jeweils aktuellen Trainingsplan (TP). Hier die jeweiligen Durchschnittswerte:

Trainingsplan Zielzeit Durchschn. Suffer Score Zielzeit unterboten

TP46

10km in 46:00

111,6

nein

TP21:30

5km in 21:30

99,5

nein

TP44

10km in 44:00

112,3

nein

TP50

10km in 50:00

94,8

ja

TP46

10km in 46:00

82,4

ja

TP44

10km in 44:00

87,9

ja

Der mittlere Suffer Score scheint also ein guter Indikator zu sein, ob der jeweilige Trainingsplan zu leicht oder zu schwer ist. Ein Mittelwert größer 100 deutet darauf hin (zumindest gilt das bislang bei mir), dass der Trainingsplan zu anspruchsvoll für den aktuellen Trainingszustand ist und die angestrebte Zielzeit somit nicht erreicht werden kann. Bei meinem aktuellen Trainingsplan TP42 liege ich nach der 11. Woche bei einem Mittelwert von 91. Das lässt mich hoffen, dass Ziel von 42 Minuten nach Ablauf der 20 Wochen erreichen zu können.

c) Segmente:
In Strava können beliebe Segmente definiert werden. Ein Segment ist entweder eine Strecke oder der Teil einer Strecke, die man gelaufen ist. Die Strava-Anwendung kann dann ermitteln, ob dieses Segment schon einmal gelaufen wurde und zeigt alle Ergebnisse der jeweiligen „Segmentläufer“ an. So hat man einen guten Überblick, wie sich die eigene Leistung im Laufe der Zeit – z.B. auf seinen Lieblingsstrecken- entwickelt.

Noch besser gefällt mir dieses Feature für neue Strecken, die man im Urlaub läuft. Auch hier ermittelt Strava automatisch, ob es zu dieser Strecke bereits Segmente, die von anderen Sportlern erstellt wurden, gibt. Für Radfahrer ist diese Funktion ebenfalls von Interesse. Hier findet man fast zu allen Steigerungen bereits vorhandene Segmente und kann so seine Zeit auf dem Anstieg mit den Zeiten anderer Radfahren vergleichen.