Wings for Life: mein 3. Start

Vor dem Lauf

Wings for Life ist ein von Red Bull veranstalteter Charitylauf mit besonderen Regeln.

Beim diesem Lauf starten alle Teilnehmer weltweit zur selben Zeit. Dabei ist es unwichtig, ob man Spitzensportler, Hobbyläufer oder blutiger Anfänger ist. Es gibt zudem keine Ziellinie. Dafür ein Catcher Car. Dieses nimmt 30 Minuten nach dem Start die Verfolgung auf, wird dabei immer schneller und überholt die Teilnehmer nach und nach. Gemütliche Läufer werden so beispielsweise bei Kilometer 5 überholt, Spitzensportler schaffen über 60 Kilometer. Ich möchte 28 Kilometer bewältigen.

Dieses Jahr fällt der Startschuss in allen Veranstaltungsorten am 9. Mai genau um 11 Uhr UTC. Das heißt: Teilnehmer starten in England um 12 Uhr, in Deutschland um 13 Uhr und so weiter.

In Deutschland ist dieses Jahr wieder Darmstadt als Austragungsort vertreten. Es wird im Waldsportpark von Rot-Weiß Darmstadt in der Winkelschneise gestartet. Die Strecke führt rund um das Gelände und ist ein Rundkurs über ca. 2,8 Kilometer. Jeder läuft so viele Runden er kann – oder bis das Catcher Car ihn erwischt hat.

Wegen Corona gibt es jedoch kein echtes Catchercar, sondern jeder Teilnehmer muss die Wings-for-Life-App auf seinem Smartphone installieren, die den Besenwagen simuliert. Laut der Ausschreibung gibt es ein lautes Signal, sobald dieser Moment erreicht ist und die erreichte Strecke wird als Ergebnis übertragen.

Ich habe mich Mitte April angemeldet und bereits die Startnummer erhalten.

Für diesen Wettkampf werde ich mein Training nicht wesentlich umstellen. Wenn es passt, so werde ich allerdings zwei lange Läufe bestreiten. Und wie immer vor Wettkämpfen schiebe ich eine längere alkoholfreie Phase ein.

Folgende Rennstrategie habe ich im Kopf

  • km 1: Puls 130
  • km 2: Puls 135
  • km 3-5: Puls 140
  • km 6-10: Puls 145
  • km 11-15: Puls 150
  • km 16-20: Puls 155
  • km 21-25: Puls 160
  • ab km 26: All out
  • Leider wurde der Lauf in Darmstadt wegen der hohen Inzidenz Ende April abgesagt. Er findet nur noch virtuell statt. Das ist mehr als bedauerlich. Ohne Wettkampfatmosphäre ist an einer guten Zeit kaum zu denken.

    Trotzdem bleibe ich bei meinem Ziel von 28km bevor mich das Catchercar fängt. Das entspricht einer Pace von 4:58min/km. Zudem will ich die 30km voll machen, damit ich einen Eintrag für diese Distanz machen kann.

    Nach dem Lauf

    Leider spielte das Wetter nicht mit. Ausgerechnet an dem Sonntag hatten wir mit 30 Grad hochsommerliche Temperaturen. Mit dieser Hitze bin ich überhaupt nicht klar gekommen. Schon kurz nach dem Start war mein Puls 15 Schläge höher als bei durchschnittlichen Temperaturen.

    Dieses hat meine Wettkampfstrategie über den Haufen geworfen. Ich bin – wider besseren Wissens – das Rennen viel zu schnell angegangen. Die ersten 10km in einer Zeit von 48:54 Minuten und mit einem Durchschnittspuls von 164 Schlägen. Das konnte nicht gut gehen. Ab km 16 war nur noch Kampf angesagt und bei km 21,1 hat mich dann das Catchercar eingeholt.

    Damit habe ich mein Ziel deutlich verfehlt. Aber ich habe hoffentlich meine Lektion gelernt. Bei Temperaturen von über 25Grad muss man sein ursprüngliches Ziel schlicht und einfach nach unten korrigieren.

    Trotzdem hat mir der Lauf viel Spaß bereitet. Die Unterstützung von meiner Frau, ihrer Schwester, meinen Schwager sowie meinem Rennradkumpel und seiner Frau war einfach fantastisch. Ich hätte ihnen gerne ein besseres Resultat geliefert. Auf ein Neues im nächsten Jahr.

    Meine Garmin Laufuhr zeigt u.a. die Werte der „Body Battery“ an. Laut Garmin ist „die Body Battery eine Funktion, die eine Kombination aus Herzfrequenzvariabilität, Stress, Schlafqualität und Aktivität verwendet, um die Energiereserven des Benutzers den ganzen Tag über abzuschätzen. Es erfasst und zeigt eine Zahl von 1-100 an, die das Energieniveau des Individuums repräsentiert. Dabei stehen 0 bis 25 für niedrige Energiereserven, 26 bis 50 für mittlere Energiereserven, 51 bis 75 für hohe Energiereserven und 76 bis 100 für sehr hohe Energiereserven.“

    Nach dem Lauf war ich ziemlich platt. Das bestätigt der Wert meiner Body Battery. Ich habe es geschafft, sie bis auf 5 zu leeren. So einen niedrigen Wert hatte ich noch nie. Hier das zugehörige Wochendiagramm.